Montag, 7. November 2022

Emil Pirchan *

 
Einbandgestaltung 1920

Der Österreicher Emil Pirchan (1884-1957) stammte aus einer Künstlerfamilie und war Bühnenbildner, Maler, Gebrauchsgraphiker, Architekt und Schriftsteller. 1908 übersiedelte er nach München und gründete dort 1913 eine Kunstschule für Bühnenbild und Gebrauchsgraphik. 
Seine bedeutendsten Leistungen erbrachte er als Bühnenbildner und Plakatkünstler. Pirchan gilt als bedeutender Gestalter angewandter Kunst des deutschsprachigen Raumes im frühen 20. Jahrhundert.
Ab 1927 unterrichtete er an der Musikhochschule in Berlin Bühnenbildkunst und Kostümlehre, dann zog er 1930 nach Prag, wo er die Ausstattungsleitung am Deutschen Theater übernahm. Schließlich erhielt er 1936 eine Professur an der Akademie der bildenden Künste in Wien und leitete dort die Meisterschule für Bühnenbildnerei. Außerdem arbeitete er als Bühnenbildner am Burgtheater und an der Wiener Staatsoper. Im Bereich der Gebrauchsgrafik trat er ab 1918 als Herausgeber der Dreimonatsschrift „Eos“ hervor, deren Hefte mit beigegebener Originalgrafik heute recht hohe Preise auf dem Antiquariatsmarkt erzielen. Pirchans eigene Arbeiten als Buchillustrator sind nicht allzu zahlreich, aber durchaus sehenswert.

Illustration aus dem Werk „Das Teufelselixier“

Handkolorierte Lithografie aus Schweyer, Josef (Hrsg.):
 „Das Weib“, Hesperos Verlag 1919


* Gastbeitrag - Text und Abbildungen von Matthias Hageböck, Weimar

Mittwoch, 24. August 2022

Walter Schnackenberg

 
Illustration in einer Ausgabe des Simplicissimus des Jahres 1911

Der 1880 im Harz geborene Walter Schnackenberg war einer der bedeutendsten deutschen Plakatkünstler des „Art deco“.
Sein früher Werdegang entsprach dem vieler herausragender Gebrauchsgrafiker seiner Zeit: Auch ihn zog es zum Studium nach München, wo er u.a. an der Kunstakademie bei Franz von Stuck studierte, auch er bekam früh schon Aufträge für die dort beheimateten Zeitschriften „Simplicissimus“ und „Jugend“ und auch er reiste nach Paris, um sich von der der dortigen Kunstszene inspirieren zu lassen. Besonders intensiv befasste sich Schnackenberg mit der Plakatkunst Toulouse Lautrecs, die einen deutlich erkennbaren Einfluss auf sein eigenes Plakat-Schaffen hatte.
Schnackenberg, der als Gebrauchsgrafiker vor allem Plakate, Karikaturen sowie Bühnen- und Kostümbilder anfertigte, arbeitete auch erfolgreich als Kunstmaler. Er starb 1961.

Programm 1921

Illustration in der Münchner Jugend (1915, Nr.22) 

Das Plakat, März 1921 

Sonntag, 21. August 2022

Conny


1930
 
Der mit seinem unverwechselbaren Schriftzug „Conny“ signierende Conrad Neubauer schuf in den 1920er und 30er Jahren eine Vielzahl von oftmals heiteren Illustrationen für Werbeanzeigen, auflagenstarke Zeitschriften und Bücher, wobei insbesondere seine zumeist mit schnellem Strich ausgeführten Zeichnungen hervorstechen.
Seine Fähigkeiten als Gebrauchsgrafiker stellte Neubauer darüber hinaus vor allem mit seinen ansprechenden Theater- und Filmplakaten unter Beweis. Außerdem besorgte er die künstlerische Ausgestaltung von Programmheften verschiedener Berliner Revue- und Varietéproduktionen.
Neubauers bekannteste Arbeit, die Illustrationen zum Kinderbuchklassiker „Geschichten aus der Murkelei“ von Hans Fallada“, stammt aus dem Jahr 1947. Conrad Neubauer, der ein ausgesprochen fähiger Karikaturist war und sich in den 1920er Jahren im Verband der Pressezeichner engagierte, starb 1977 im Alter von 81 Jahren.

Für den Berliner Kurt Ehrlich-Verlag gestaltete „Conny“ 
zahlreiche Bucheinbände.

Das Plakat, März 1921

Karikaturen im Programmheft der Charellrevue "Für Dich!" 1925

Dienstag, 14. Juni 2022

Carl Kunst


6. Auflage 1927

Die Arbeiten von Carl Kunst - auch er Absolvent der Münchner Kunstakademie - zeichneten sich durch starke (Farb-)Kontraste und eine reduzierte, aber sehr augenfällige, prägnante Formensprache aus. Diese Eigenschaften bildeten ideale Voraussetzungen für die Gestaltung von Werbeplakaten, aber auch für kleinformatige Druckerzeugnisse wie Reklamemarken, Sammelbilder oder Bildpostkarten. Carl Kunst verstarb bereits 1912 im Alter von nur 28 Jahren. Neben seinen werbegrafischen Arbeiten war er als Illustrator für den „Verlag der Jugenblätter“ sowie den J.F. Lehmann-Verlag tätig, für den er sehr ansprechende Naturführer-Einbände im „Jugend-Stil“ schuf.

1912 erschienenes Sammelbild von 1910

Abdruck einer Bildpostkarte in: Das Plakat, August 1920

Donnerstag, 2. Juni 2022

Eugene Zimmermann


2 der im Text erwähnten Bildpostkarten (um 1910)

Der gebürtige Schweizer Eugene Zimmermann (1862-1935) verbrachte seine Kindheit bei einer Tante im Elsass. Nachdem sein Vater in den Vereinigten Staaten eine Bäckerei eröffnet hatte, wurde der junge Eugene auf die Reise nach Amerika geschickt, wo er zunächst im Betrieb seines Vater aushalf und sich anschließend erfolglos in verschiedenen Berufen versuchte. In den frühen 1880er Jahren fand er Anstellung als Gehilfe eines Schildermalers. Zimmermanns großes zeichnerisches Talent wurde rasch erkannt; bald schon zeichnete er Cartoons für den „Puck“ und bekam schließlich eine feste Anstellung bei der humoristischen Wochenschrift „Judge“, für die er sehr lange Zeit tätig blieb. Neben seinen Cartoons und Comics, die er mit dem markanten Kürzel „Zim“ signierte, gab der exzentrische Künstler einige eigene Bücher heraus. 
Während „Zim“ zu den beliebtesten Cartoonisten Amerikas zählte, fanden seine grotesken Zeichnungen in Europa mit Ausnahme einer besonders in Deutschland und Frankreich sehr erfolgreichen Serie von Bildpostkarten mit höchst eigenwilligen Karikaturen bekannter Persönlichkeiten wenig Anklang.

Abbildung aus P. Richards: Zeichner und Gezeichnete. Berlin 1912

Karikatur eines "typischen Deutschen" (ebenda)

Sonntag, 29. Mai 2022

Oskar Zwintscher

 

Viele späterhin arrivierte Maler verdienten ihren Lebensunterhalt während oder unmittelbar nach dem Studium zunächst mit gebrauchsgrafischen Arbeiten, darunter so berühmte Namen wie Feininger oder Magritte. Bei dem 1870 im damals noch nicht zu Dresden gehörenden Loschwitz geborenen Oskar Zwitscher, der in den Jahren vor dem ersten Weltkrieg große Erfolge als Kunstmaler feierte, war das das nicht anders. Im Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen blieb er jedoch diesem Bereich seiner Arbeit zeitlebens treu und arbeitete bis zu seinem Tod im Jahr 1916 als Karikaturist für die in München erscheinenden „Meggendorfer Blätter“.  

In der Nr. 1000 der Meggendorfer Blätter (1910)
 stellten sich deren Zeichner mit Selbstporträts vor.

Zwischen dieser „Schwiegermutter“-Karikatur in den „Meggendorfer Blättern“ (Nr. 963) 
und Zwintschers herausragender suggestiver Malerei lagen Welten.  

Sammelbild aus der preisgekrönten Serie "Jahreszeiten" aus dem Jahr 1898

Mittwoch, 25. Mai 2022

Jesse Sylvester Anderson


Harrison Fisher
 
Der Werdegang des 1875 geborenen amerikanischen Karikaturisten Jesse Sylvester Andersen war ausgesprochen untypisch für eine erfolgreiche Künstlerkarriere. Anderson entstammte einer kanadischen Bauernfamilie und arbeitete, unterbrochen von einer begonnenen Ausbildung zum Buchhalter und zeitweiser Betätigung als Zeichenlehrer, lange Zeit als Farmer.
Um die Jahrhundertwende begann er seine Tätigkeit als Karikaturist und Illustrator, die Anderson rasch mit großem Erfolg u.a. für den New York Herold oder die Magazine „Puck“, „Judge“ und „Life“ ausübte. Sein Signet in Form eines Hahnes mit aus dem Kürzel „Vet“ gebildeten Schwanzfedern sollte wahrscheinlich an seine bäuerliche Herkunft erinnern.
Auch als Comiczeichner reüssierte Andersen, womit beste Voraussetzungen für seine Arbeiten im Bereich des beginnenden Trickfilms gegeben waren, der bis in die frühen 1930er Jahre eines seiner Hauptbetätigungsfelder blieb. Danach schuf Jesse Sylvester Anderson, der noch mit Mitte 40 in London und Paris Bildhauerei studiert hatte, einige Skulpturen für den öffentlichen Raum. Er starb 1966 im hohen Alter von 93 Jahren in Kalifornien.
In seinen 1912 in Berlin erschienenen Erinnerungen „Zeichner und Gezeichnete“ stellte der Karikaturist „P. Richards“ (Richard Pichler) einige seiner amerikanischen Kollegen vor. Die zugehörigen Zeichnungen Andersons entstammen dem Buch.

Charles Dana Gibson


Richard Fenton Outcault

Oliver Herford

Donnerstag, 19. Mai 2022

William Heath Robinson


1916
 
Die Brüder William, Charles und Thomas Robinson führten in dritter Generation mit großem Erfolg eine Familientradition fort: Bereits der Großvater und ihr Vater arbeiteten als Illustratoren bzw. Holzschneider- und -stecher.
William (1872-1944) war insbesondere aufgrund humorvoller, skurriler Zeichnungen der populärste der drei Brüder. Sein bisweilen bis ans Groteske grenzenden Illustrationen schmückten nicht zuletzt Kinderbücher, die er zum großen Teil selbst verfasste.
William Heath Robinson verstand sich aber auch auf „ernsthafte“ Arbeiten und galt als wichtiger Vertreter des Jugendstils in England. Er schuf Illustrationen für Zeitschriften und Bücher - darunter Werke von Kipling, Shakespeare, Poe und H. C. Andersen - in einem gefälligen, technisch ausgereiften und detailreichen „typisch britischen“ Stil , der u.a. auch die oftmals nicht minder exotischen bzw. fantastischen Bilderwelten Arthur Rackhams, Henry Fords, Harry Clarks oder Edmund Dulacs auszeichnete.  

M. C. Salamann: Modern Book-Illustrators and their Work. London 1914 

2 Illustrationen in einer Ausgabe von Shakespeares Sommernachtstraum

... aus dem Jahr 1914

Freitag, 13. Mai 2022

Walther Klemm


Der Querschnitt, September 1936
 
Der 1883 in Böhmen geborene Walther Klemm war ein erfolgreicher Tier- und Landschaftsmaler, hohes künstlerisches Ansehen genoss er jedoch in erster Linie als Grafiker beziehungsweise Buchillustrator.
Wie so viele Künstler seiner Generation beschäftigte sich Klemm für einige Zeit intensiv mit japanischen Farbholzschnitten. Der Holzschnitt blieb seine bevorzugte graphische Technik, allerdings trat die Farbe zunehmend in den Hintergrund. Auch seine zahlreichen Buchillustrationen führte er vor allem als Holzschnitte aus, aber auch u. a. als Steinzeichnungen oder Radierungen.
Walther Klemm, der in Wien u.a bei Koloman Moser studiert hatte, erhielt bereits 1913 selbst eine Professur in Weimar, wo er bis in die 1950er Jahre tätig war und 1957 als hochgeachteter Künstler und akademischer Lehrer verstarb.

Um 1913 erstellte Klemm Holzschnitte für eine Faust-Ausgabe, 
die nach dem Krieg in mehreren Auflagen beim Dachauer 
Einhorn-Verlag erschien.  

dito

Illustration aus "Der liebe Augustin" von Wolfram Geißler.
Berlin o.J.


Donnerstag, 12. Mai 2022

Alfred Kubin


Der Orchideengarten 1919, H.2

Mit dem Österreicher Alfred Kubin (1877-1959) wird wieder einmal einem prominenten Illustrator ein Post mit eher unbekannteren oder auch "untypischen" Arbeiten gewidmet. Statt näherer, sich hier erübrigenden Anmerkungen zu Leben und Werk wird ein kleiner Auszug aus einem Artikel von Rudolf Großmann in einer der letzten Ausgaben des Magazins „Der Querschnitt“ wiedergegeben:
Kubin ist der geborene Tagträumer. (…) Um die Art seines Schaffens zu begreifen, müssen wir jenem merkwürdigen und doch so gewohnten Zustand, den wir im Traum erleben, nachspüren. (…) Dadurch, daß wir nicht mehr auf die Gegenwart konzentriert sind, kommt ungehemmt der Fluß der Erinnerungen nicht nur vom Tag, sondern vom ganzen Leben herauf; diese Erinnerungen decken sich nicht mehr mit den Empfindungen. Das Traum-Ich ist anders als das Wach-Ich. Es kontrolliert nicht mehr nach und bringt die Anstrengung des Identifizierens nicht mehr zustande.
Ganz ähnlich verändern sich die Dinge, mit denen der Tagträumer Kubin sich befaßt, ihr Durchschnittsgesicht. Jenes latente Traum-Ich spielt bei ihm auch im Wachsein eine Rolle und trägt ihn (…) einer lebendigen Realität zu. (…) Seine Vision überfällt ihn.“ (Heft 9, September 1936, S.529)

Die Poesie der Landstraße - Simplicissimus 1.1.1924

"Der Enterbte" - Simplicissimus 1923, Nr.27

Jugend 1928, Nr.22

Dienstag, 3. Mai 2022

Paul Neu *

 

 „Schnadahüpferl“-Bierkrug der Firma Wick (um 1910)


Paul Neu (1881-1940) studierte ab 1902 zunächst Architektur in München, entwickelte sich dann aber zu einem vielseitigen Künstler. Er gestaltete unter anderem Bleiglasfenster, Bierkrüge und andere Töpferwaren, Briefmarken, Plakate und Reklamemarken. Hinzu kommen zahlreiche Buchillustrationen und Einbandentwürfe. Viele Arbeiten haben einen volkstümlichen Charakter und belegen auf teils humoristische Weise Neus Verbundenheit mit dem Brauchtum seiner bayrischen Heimat.
Paul Neus vielseitiges Können wird dagegen erst in seinen modernen Entwürfen erkennbar. Dazu zählt beispielsweise ein Plakat zur Elektrizitätsausstellung in München aus dem Jahr 1911.
Nach dem ersten Weltkrieg arbeitete Paul Neu unter anderem als Zeichner für die Zeitschrift „Der Orchideengarten“, die als erste Zeitschrift für phantastische Literatur in nur drei Jahrgängen zwischen 1919 und 1921 herausgebracht wurde. In der Folge lieferte er Illustrationsarbeiten für verschiedene renommierte Münchner Verlage wie Albert Langen und Georg Müller sowie den Piper Verlag. Dabei stellen Neus Umschlagentwürfe für eine 30-bändige Kriminalromanserie des Verlages Georg Müller aus den Jahren 1922-1930 gewiss ein kleines Glanzlicht der Buchillustration der zwanziger Jahre dar.

Illustration für die Zeitschrift „Der Orchideengarten“ (1919)


Umschlaggestaltung Kriminalroman (1922-1930)


Umschlaggestaltung Kriminalroman (1922-1930)


* Gastbeitrag - Text und Abbildungen von Matthias Hageböck, Weimar

Donnerstag, 24. März 2022

Herbert Marxen

 
Diese lukrative Titelgestaltung war eine Ausnahme. Marxen zeichnete
 vor allem kleinformatigere Karikaturen für die "Jugend", die Titelbilder
stammten i.d.R. von langjährigen Mitarbeitern oder fremden Künstlern. 

Der Flensburger (Gebrauchs-)Grafiker Herbert Marxen, der vor allem als Zeichner und Holzschneider tätig war, hatte es zeitlebens schwer, seinen Lebensunterhalt mit seiner Kunst zu bestreiten.
Seine größten Erfolge erzielte er um das Jahr 1930 als Karikaturist. Neben einigen Arbeiten für den „Simplicissimus“ zeichnete er vom Oktober 1928 bis zum August 1932 zahlreiche Karikaturen für die „Münchner Jugend“, zu deren festen künstlerischen Mitarbeitern er zeitweilig gehörte. Wie viele der damaligen Karikaturisten schrieb Marxen die Bildunterschriften i.d.R. nicht selbst. Entweder schickte er Zeichnungen von Alltagssituationen ein, die von der Textredaktion mit kurzen Texten, zumeist Dialogen, versehen wurden, oder der Zeichner erhielt detailliert beschriebene Vorgaben zu bestehenden Texten, die er entsprechend umzusetzen hatte.
Der 1938 aus der Reichskammer der bildenden Künste zeitweise ausgeschlossene und mit einem Berufsverbot belegte Herbert Marxen erlag 1954 54jährig einem Schlaganfall, als er im Zusammenhang mit seinen Wiedergutmachungsverhandlungen den Gestapo-Beamten gegenübergestellt werden sollte, die 1938 in seinem Atelier politische Zeichnungen beschlagnahmt hatten.

Jugend 1931, Heft 15

Jugend 1931, Heft 21

Jugend 1931, Heft 11

Dienstag, 22. März 2022

Max Schwarzer


Einbandillustration München 1913

Mit der unten abgebildeten Ausgabe vom 19. November 1919 erweckte die Zeitschrift „Simplicissimus“ einmal nicht wegen politischer Satire in Text oder Bild Aufsehen; Stein des Anstoßes war diesmal die laszive Filmdiva des Illustrators Max Schwarzer (1882-1955) auf dem Titelbild.
Max Schwarzer arbeitete zeitweise für verschiedene Zeitschriften und trat auch als Buchillustrator in Erscheinung. Bekannt wurde er jedoch in erster Linie als Plakatkünstler und Mitbegründer der Künstlergruppe „Die Sechs“, einer Vereinigung Münchner Gebrauchsgrafiker.
Eine besonders reizvolle Aufgabe erhielt der über eine große Vielfalt künstlerischer Ausdrucksmittel verfügende Max Schwarzer Ende der 1920er Jahre: Neben Max Unold und Hans Gött besorgte er die künstlerische Ausgestaltung repräsentativer öffentlicher Räume des Luxusdampfers „Europa“ mit Fresken und Mosaiken.

1925

November 1919

ebenda

Donnerstag, 17. März 2022

Hans Ibe


Januar 1925
 
Der 1881 in Regensburg geborene Johann Baptist Maier trat zunächst mit zahlreichen Illustrationen für die „Meggendorfer Blätter“ aus München in Erscheinung. Mit Beginn der Zwanziger Jahre wandte er sich zunehmend der Produktwerbung zu, wobei er seit 1920 das Pseudonym „Hans Ibe“ mit einer unverwechselbaren, markanten Signatur verwendete.
Hans Ibe, der auch weiterhin für Zeitschriften arbeitete, schuf in den 1920er Jahren hervorragende Werbegrafik, insbesondere höchst originelle Plakate mit einer oftmals heiteren Note, wie sie für viele Münchner Gebrauchsgrafiker so bezeichnend war. Ibe zählte denn auch zur dortigen Plakatkünstler-Arbeitsgemeinschaft „Die Sechs“, die 1924 aus einer 1914 gegründeten gleichnamigen Gruppe hervorging.
Im Ruhestand widmete sich der Hans Ibe vorwiegend der Pastell- und Aquarellmalerei. Er starb 1958.  

Anzeige in einer Ausgabe der Münchner Jugend aus dem Jahr 1925
unter Verwendung eines Buchtitels

2 Abbildungen aus Ausgaben der "Meggendorfer Blätter" des Jahres 1910