Mittwoch, 14. Dezember 2016

Bruno Angoletta


1925

Die herausragende Stellung italienischer Gebrauchsgrafiker im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts dokumentieren nicht zuletzt die Titel von Zeitschriften wie "La Lettura" oder "Il Secolo". Auch die Verleger des ambitionierten Jugendmagazins "Il Giornalino della Domenica" ließen dessen Cover von den besten italienischen Illustratoren der Zeit gestalten, darunter Bruno Angoletta (1889-1954). Angoletta verstand es in besonderer Weise, sich mit höchst eigenwilligen, originellen, die Phantasie anregenden Grafiken auf die jugendliche Zielgruppe einzustellen.

1925

1925


Freitag, 11. November 2016

Geo Ham


1928

Der Gebrauchsgrafiker Georges Hamel (1900-1972), der seine Arbeiten in signifikanter Art mit „Geo Ham“ signierte, wurde insbesondere durch seine Plakate für Autorennen bekannt – viele wurden zu Klassikern des Genres, ja der Plakatkunst überhaupt. Wie sein österreichischer Kollege Theo Matejko liebte Georges Hamel Autorennen als künstlerisches Thema, Zuschauer und auch als Rennfahrer.
Überhaupt hatte er wie viele Künstler bzw. Gebrauchsgrafiker des Art Deco ein Faible für den (technischen) Fortschritt und moderne Fortbewegungsmittel und der galt bald als Spezialist auf diesem Gebiet. Auch wenn sich sein Stil vom vergleichsweise strengen Art Deco seiner Anfangsjahre als Grafiker bald hin zu noch dynamischeren, expressiven und farbintensiven Ausdrucksformen fortentwickelte, blieb er seinen zentralen Sujets, den Flugzeugen, Motorrädern und vor allem den Sportwagen(rennen), zeitlebens treu.  

1934


1933

Mittwoch, 26. Oktober 2016

Maria Viktoria von Axter


1921

Die aus England stammende Malerin und Grafikerin Maria Viktoria Edle von Axter (-Heudtlass) war in den 20er und 30er Jahren eine gefragte Grafikerin und betrieb mit Werner Axter-Heudtlass von 1928 bis 1943 in Berlin ein Werbeatelier, in dem sie u.a. Plakate, Broschüren und Briefmarken entwarf, darunter in der NS-Zeit auch Propaganda-Material.
Maria von Axter war zwischenzeitlich in zweiter Ehe mit einem Dr. Karl Kabelmann verheiratet, aus dieser Zeit stammen ihre mit „Kabelmann“ signierten Illustrationen aus den 1920er Jahren.

1921

 1923


1921

Mittwoch, 12. Oktober 2016

Lyonel Feininger



Lyonel Feininger zählte zu den späterhin berühmten Künstlern, die ihre Laufbahn als Karikaturisten oder Illustratoren begannen. Der 1871 geborene Feininger wuchs in Manhattan als Kind angesehener, aus Deutschland stammender Musiker auf und reiste im Alter von 16 Jahren nach Deutschland – ursprünglich, um in Leipzig ein Violinstudium aufzunehmen. Stattdessen nahm er jedoch an der Allgemeinen Gewerbeschule in Hamburg Zeichen- und Malunterricht, später studierte er Malerei an der Königlichen Akademie in Berlin. Obwohl Feiningers Interesse schon früh der zeitgenössischen Malerei galt, bestritt er seinen Lebensunterhalt zunächst vor allem als humoristischer Zeichner für deutsche und amerikanische Magazine. 1906 beauftragte die „Chicago Sunday Tribune“ den als „berühmten deutschen Künstler“ angekündigten Feininger mit der Gestaltung einer regelmäßig erscheinenden Comic-Serie. Die heute als Klassiker der frühen Comic-Kunst geltende skurrile Serie „The Kin-der-Kids“ floppte bei der aus anderen Zeitungen plumpen Brachial-Humor gewohnten Leserschaft ebenso wie die nachfolgenden phantastisch-surrealen Bildergeschichten „Wee Willie Winkie's World“.
Nach diesen Misserfolgen wandte sich Feininger erfolgreich künstlerischen Arbeiten zu, kehrte 1937 in seine amerikanische Heimat zurück und avancierte schließlich zu einem bedeutenden bildenden Künstler des 20. Jahrhunderts. Er starb im Alter von 85 Jahren in New York.

Besonders zahlreich waren Feiningers Illustrationen für die "Lustigen 
Blätter" - hier zwei Beispiele aus den Jahren 1901 ...

... und 1900.

Titelblatt 1913

Freitag, 7. Oktober 2016

Julius Klinger


1928

Julius Klinger war einer der bedeutendsten Künstler der großen Zeit deutscher Plakatkunst in den Jahren vor dem ersten Weltkrieg, wobei er sich durch einen ganz eigenen originellen, oft heiteren und dabei sehr wirkungsvollen Stil auszeichnete.
Wie so viele späterhin erfolgreiche Illustratoren, Grafiker und Maler begann Klinger als Zeichner für Zeitschriften, darunter die „Lustigen Blätter“, die „Münchner Jugend“ und die „Meggendorfer Blätter“. Der 1876 geborene österreichische Künstler jüdischer Abstammung wurde 1942 deportiert und starb unter ungeklärten Umständen.


Bucheinband 1910

Mocca 1930

Mittwoch, 5. Oktober 2016

Willy Planck


1910
Willy Plank (1870-1956) gestaltete die Titel zahlreicher Kinder-, Märchen-, Abenteuer- und Jugendbücher, und bis in die Gegenwart finden sich Klassiker dieser Genres mit seinen Bildern in den Bücherregalen vieler Haushalte.
Planck, der wie fast alle Illustratoren seiner Zeit eine künstlerisch-akademische Ausbildung genossen hatte, schuf zumeist einfache, aber wirkungsvolle Illustrationen, die sein sicheres Gespür für das Wesentliche bekunden.  

1932

1926

1930

Mittwoch, 21. September 2016

Karl Holtz


1926

Der 1899 geborene Karikaturist und Illustrator Karl Holtz studierte an der Berliner Kunstgewerbeschule bei Emil Orlik und Ludwig Sütterlin und veröffentlichte bereits 1916 im „Ulk“ eine erste Zeichnung. Während der Weimarer Republik zeichnete er für verschiedene Zeitschriften, nicht zuletzt für bedeutende Magazine mit einer linken Ausrichtung. Bekannt wurde Holtz vor allem durch seine Titelseiten für die satirische Zeitschrift „Lachen links“, die zeitweise anstelle des sozialdemokratischen Magazins „Der wahre Jakob“ erschien. Aufgrund diverser gegen den Nationalsozialismus gerichteten Karikaturen bekam Holtz 1934 ein Berufsverbot als Pressezeichner. In der DDR konnte er als Illustrator in den 1960er Jahren wieder Fuß fassen, obwohl er zunächst sieben Jahre wegen einer in der Schweiz erschienenen Stalin-Karikatur eingesessen hatte. Holtz starb 1978 in Potsdam.

Lustige Blätter 1934

1927

Lachen links 1925



Samstag, 17. September 2016

Herbert Bayer


1931

Abgesehen von den eigenständigen, oft zeitlosen Zeichenstilen der meisten Karikaturisten sind viele der Titel-Illustrationen dieses zeitlich auf das erste Drittel des 20. Jahrhunderts eingegrenzten Blogs bei aller Individualität der Grafiker künstlerischen und gebrauchsgrafischen Strömungen ihrer Zeit verpflichtet. Neben einem gefälligen, dekorativen mehr oder weniger naturalistischen bzw. akademischen Stil waren das vorwiegend zunächst der Jugendstil und nachfolgend das Art Deco. Daneben bedienten sich viele Grafiker eines reduzierten, an der Plakatkunst orientierten Stils, andere nutzten virtuos expressive Ausdrucksformen.
Zum Ende des Zeitraums kündigten sich neue Entwicklungen an, für die Zeitschriften wie „Der Querschnitt“ und „die neue linie“ sowie Namen wie Erik Nitsche und Herbert Bayer stehen. Der 1900 geborene Herbert Bayer gestaltete als verantwortlicher künstlerischer Leiter die Druckerzeugnisse des Dessauer Bauhauses, war „Art Director“ der französischen Vogue, arbeitete in einer Berliner Werbeagentur und prägte entscheidend das progressive Erscheinungsbild der „neuen linie“ mit. Seine Titelblätter zeigen häufig noch Anklänge an das Art Deco, andere sind deutlich von der avantgardistischen russischen Plakatkunst jener Jahre beeinflusst.
Bayer arbeitete in späteren Jahren vornehmlich als Maler, Fotograf und Ausstellungsmacher, er starb 1985 in Kalifornien.

1932

1932

1932


Samstag, 10. September 2016

Georges Léonnec


1913

Die Titelseiten des 1881 geborenen Georges Léonnec prägten neben den Arbeiten Cheri Herouards viele Jahre lang das Erscheinungsbild der Zeitschrift „La Vie Parisienne“. Wenngleich Léonnecs charmante Illustrationen weniger virtuos und ausdrucksstark ausfallen als die seines Kollegen, verfehlen sie nicht zuletzt aufgrund seines Einfallsreichtums ihre Wirkung nicht. Léonnec, der auch für andere Zeitschriften arbeitete, in den 30er Jahren zudem zum gefragten Werbegrafiker avancierte und dabei insbesondere durch seine zahlreichen Werbeanzeigen für den beliebten Aperitif der Marke „Byrrh“ bekannt wurde, starb 1940.

1923
1913

1913

Samstag, 27. August 2016

Hans Baluschek


Bucheinband 1925

Hans Baluschek (1870-1935) war zu Lebzeiten vor allem in Berlin als führendes Mitglied der dortigen Kunstszene ein recht bekannter, aber nicht unumstrittener Maler. Ein Ausspruch Max Beckmanns deutet an, warum ihm der ganz große Durchbruch nicht gelang: „Schade, der Kerl hat famose Einfälle. Es ist zu dumm, dass er gar keinen malerischen Stil hat, er arbeitet wie ein farbiger Photograph.“ Trotzdem – oder gerade deshalb - hat und hatte Baluscheks vermeintlich vordergründiger Naturalismus, mit dem er den Alltag Berliner Unterschichten sozialkritisch widerspiegelte, immer Liebhaber.
Als Gebrauchsgrafiker zeigte Baluschek, der Plakate und Bühnenbilder gestaltete, vor allem aber auch Bücher illustrierte, zudem oftmals eine ganz andere Seite, wenn er Kinderbücher, Märchen und andere phantastische Literatur bebilderte. Nicht von ungefähr gründet sich der Erfolg des Klassikers „Peterchens Mondfahrt“ im gleichen Maße auf den Text von Gerdt von Bassewitz und die phantastischen Illustrationen Hans Baluscheks.

Illustrationen aus "Lachen links": 1925 und 

1927

Bucheinband (o. J.)

Mittwoch, 24. August 2016

Hugo Steiner-Prag


E.T.A. Hoffmann und einige seiner Figuren - Frontispiz 1926

Der 1880 im Prag geborene Hugo Steiner zählte zu den profiliertesten deutschen Buchillustratoren. Er setzte sich sehr genau mit den zu bebildernden Texten auseinander und verstand es in besonderem Maße, deren Inhalte atmosphärisch dicht zu widerzuspiegeln.
Hugo Steiner-Prag, der u.a. an der Münchner Kunstakademie bei Franz von Stuck studiert hatte, war später selbst ein bedeutender Pädagoge, zu seinen Schülern zählte beispielsweise Erich Ohser, der Schöpfer der berühmten „Vater und Sohn“-Bildergeschichten.
Aufgrund seiner jüdischen Wurzeln musste Steiner-Prag seine Professur an der renommierten Leipziger Akademie für Graphische Künste 1933 aufgeben, er emigrierte in seine Heimatstadt und nach dem Einmarsch nach Schweden. Seine letzte Station waren die Vereinigten Staaten, wo er, bis zuletzt als Illustrator und in der Lehre tätig, 1945 starb.

Illustration zu "Der Golem; von Gustav Meyrink (1915)

Illustrationen zu "Gedichte von Nikolaus Lenau" (1912)




Freitag, 19. August 2016

Walter Plantikow


1920

Der 1893 geborene Walter Plantikow arbeite zu Zeiten der Weimarer Republik vor allem für den Berliner Heinrich Borngräber Verlag, der das „Herrenmagazin“ „Reigen“ sowie erotische Romane, aber auch Werke der Weltliteratur herausgab. Darüber hinaus gestaltete Plantikow Ansichtskarten und Musiktitel.
In späteren Jahren illustrierte er u.a. die Titelseiten von Groschenheften, Kinder- und Jugendbüchern, versuchte er sich mit dem Malen von Ölgemälden als Kunstmaler zu etablieren und arbeitete nach dem Krieg als Kunstlehrer. Walter Plantikow starb 1973.


Autoren und Illustratoren erotischer bzw. "galanter" Literatur projizierten in
den ersten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts ihre Phantasien mit
Vorliebe ins Rokoko,

... ins Morgenland (Reigen 1920)

... oder auch in die Welt des" Tingeltangels" (Reigen 1921).

Donnerstag, 4. August 2016

Gino von Finetti


Berlin 1922 - Einband 

Der 1877 in Istrien geborene Italiener Finetti lebte nach seiner Ausbildung an der Münchner Kunstakademie lange Zeit in Berlin und war dort als Kunstmaler und Gebrauchsgraphiker erfolgreich. Bekannt wurde er vor allem durch seine Anzeigenwerbung, Plakate und Sammelmappen mit Graphiken von Akrobaten, Reitern und Sportlern. Finetti arbeitete zudem für verschiedene illustrierte Zeitschriften sowie als Buchillustrator. Über 30 Jahren lebte Finetti in Deutschland, dann zog es ihn zurück in seine italienische Heimat, wo er 1955 starb.


"Der Warenhaus-Teufel" - Lustige Blätter 1905

Jugend 1913