Sonntag, 31. Januar 2016

Leonetto Cappiello


1908

Der 1875 in Italien geborene Cappiello zog gegen Ende des Jahrhunderts nach Paris, wo er zunächst vornehmlich Karikaturen für diverse Journale schuf, die mit ihren kontrastreichen Farben, ausgeprägten, schwungvollen Konturen und einfach umrissenen Figuren oftmals schon Elemente des Stils aufwiesen, der ihn schon bald ein einem der besten, produktivsten und erfolgreichsten Plakatkünstler werden ließ. Cappiello, der 1942 in Cannes starb, schuf zahlreiche Klassiker der Plakatkunst, die er entscheidend prägte. Darüber hinaus zählte er zu jenen Künstlern, die offensichtlich deutlichen Einfluss auf die spätere „Pop-Art“ hatten.

1908

1903

1915

Samstag, 30. Januar 2016

Charles Lucien Leandre


1904

Leandre war einer der großartigsten Zeichner und zugleich ein unerbittlicher Karikaturist seiner Zeit in direkter Nachfolge von Größen wie Grandville oder Daumier,
Der Meister der Kreidelithografie schuf zahlreiche Titelillustrationen für „Le Rire“ und andere Journale in seinem unverwechselbaren virtuosen Stil. Charles Leandre, der auch als Maler und Plakatkünstler erfolgreich war, starb 1934 im Alter von von 72 Jahren.
Die Karikatur ist nur ein Zweig der Charakterzeichnung, und die Charakterzeichnung nur ein Zweig der Kunst. Der wahre Karikaturist oder Charakterzeichner muß ein vollendeter Künstler sein, der, sachverständig in der Aufnahme der hervorragenden Züge der Physiognomie, diese, wenn er will, übertreiben kann, aber auch anderes zu schaffen versteht.“ (Gustave Kahn)

1903

1900

1901

Freitag, 29. Januar 2016

Kurt Heiligenstaedt


1931 

Eine der bekanntesten Werbe-Ikonen Deutschlands, die für das Waschmittel „Persil“ werbende „Weiße Dame“, stammt von dem im Jahr 1890 geborenen Gebrauchsgrafiker Kurt Heilgenstaedt. Neben seinen werbegrafischen Arbeiten in Form von Plakaten und Anzeigen war Heiligenstaedt vor allem als Illustrator für führende deutsche Zeitschriften tätig, u.a. zählte er zum Kreis der herausragenden Zeichner, die für den „Simlicissimus“ arbeiteten.
In der Zeit vor seinem Tod im Jahre 1964 erlangte Heiligenstaedt mit erotischen Illustrationen noch einmal große Beachtung.

1928

1921

1922

Mittwoch, 27. Januar 2016

Walter Trier


1925

Der aus Prag stammende und bis zu seiner Emigration in Berlin wirkende Walter Trier (1890-1951) war durch die Illustrationen der Kinderbücher Erich Kästners zweifellos einer der populärsten deutschen Illustratoren des des 20. Jahrhunderts. Doch auch vor dieser Zusammenarbeit war der Künstler mit seinen Buch- und vor allem Zeitschriftenillustrationen im unverwechselbar originellen, liebenswerten und humorvollen Stil höchst erfolgreich. "Wer, im damaligen Berlin, mit Ziffern im Kopf, stupide durch die Straßen hetzte und am ersten besten Kiosk einen ... 'Trier' sah, blieb stehen, holte Luft und - lächelte. So hat Walter Trier sein Leben lang das Lächeln unter die Menschen gestreut." (Erich Kästner, zit. in Warthorst, Antje M.: Walter Trier. Die Biografie. Berlin 2021, S.349)  

1933

Nach seiner Emigration im Jahr 1936 zeichnete Trier zahlreiche
 Titelbilder des Londoner Magazins „Lilliput“.

Lustige Blätter 1927

Sonntag, 24. Januar 2016


1909

Der französische Grafiker Auguste Roubille (1872-1955) zeichnete sich wie vieler seiner Kollegen durch eine beachtliche Vielseitigkeit aus. Er schuf eigenwillige, im wahrsten Sinne außergewöhnliche Gebrauchsgrafik, darunter Zeitschriften- und Buchillustrationen, Notentitel, Plakate, Werbeanzeigen, Wandbilddrucke und Bildpostkarten. Darüber hinaus gestaltete er Möbel und Gebäudeschmuck.
Einige seiner Illustrationen für Pariser Journale, insbesondere die von ihm gestaltete Ausgabe von "L'Assiette au Beurre" aus dem Jahr 1905, weisen Roubille zudem als hervorragenden gesellschaftskritischen Karikaturisten aus:

Der Chauffeur

Der Gerichtsvollzieher


Le Rire 1902

Montag, 18. Januar 2016

Brynolf Wennerberg


1913

Der 1866 in Schweden geborene Wennerberg lebte und arbeitete den Großteil seines Lebens in Deutschland, genoss aber auch in anderen europäischen Ländern einen guten Ruf als hervorragender Illustrator. Im Zentrum seines Schaffens standen Illustrationen für Zeitschriften, wobei Wennerberg trotz einer beeindruckenden Produktivität einen hohen qualitativen Standard halten konnte. Seine Spezialität waren ausdrucksstarke, vieldeutige Frauenportraits, wobei sein Stil nicht von ungefähr an den großen Ferdinand von Reznicek erinnert: Wennerberg zählte zu den Künstlern, die nach dem Tod des populärsten Zeichners des Simplicissimus in dessen Fußstapfen treten mussten, um somit Rezniceks große Liebhabergemeinde weiterhin an das Blatt zu binden - eine Aufgabe, die er und Ernst Heilemann mit Bravur bewältigten. 
Brynolf Wennerberg war darüber hinaus als Werbegrafiker u.a. mit Plakaten und anspruchsvoll gestalteten Annoncen erfolgreich. In den Jahren vor seinem Tod im Jahr 1950 widmete er sich vor allem seiner eigentlichen Passion, der Malerei. 

1911

1922

Anzeige von 1927 - das Lächeln der Dame war Wennerbergs Markenzeichen


Samstag, 16. Januar 2016

Thomas Theodor Heine


Heines bissige Bulldogge stand für bissige Satire.

Der wegen seiner beißenden Satire immer wieder angefeindete Thomas Heine (1867-1948) war einer der prominentesten Karikaturisten der ersten beiden Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. Seine Illustrationen prägten maßgeblich den von ihm, dem Verleger Albert Langen und Frank Wedekind nach dem Vorbild satirischer französischer Journale 1896 gegründeten Simplicissimus.
Heine schuf neben Karikaturen Illustrationen von Werbeanzeigen und Buchtiteln und war darüber hinaus als Plakatentwerfer tätig. Bereits 1933 musste der jüdische Künstler aufgrund antifaschistischer Karikaturen Deutschland verlassen.

 Hervorragende Einbandgestaltung Heines

1909

Annonce in einer Ausgabe der "Jugend" von 1904



Théophile Steinlen


1891

Steinlen, der zunächst Theologie studiert hatte, erreichte im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts vor allem durch seine zahlreichen zumeist sozialkritischen Zeichnungen für die Wochenendbeilgage des  bedeutenden Journals "Gil Blas" große Popularität. Neben seiner Arbeit als Zeichner und künstlerischer Leiter des "Gil Blas illustré" illustrierte er u.a. Bücher und Notenheftcover.
In erster Linie ist Steinlen jedoch als ein bedeutender Vertreter der großen Epoche der französischen Plakatkunst um 1900 in Erinnerung geblieben, der in einem Atemzug mit Cheret und Toulouse-Lautrec genannt wird.
Seinen die soziale Wirklichkeit seiner Zeit ungeschönt widerspiegelnden Themen blieb er dabei auch als Plakatkünstler in nicht wenigen Arbeiten treu.

1896

1903

Gil Blas illustré 1893

Donnerstag, 14. Januar 2016

Julius Gipkens


Bucheinband 1910

Der 1883 geborene Gipkens gehörte zum illustren Kreis von Graphikern, die in den Jahren vor dem ersten Weltkrieg für die renommierte Druckerei „Hollerbaum & Schmidt“ Werbeplakate schufen, die zu Klassikern der Plakatkunst avancierten.
In den 1920er Jahren gestaltete Gipkens in erster Linie Buchillustrationen, Werbeannoncen und Verpackungen. Ganz entscheidend prägte er das Erscheinungsbild und die Produkte der Firma „Sarotti“ - heute würde man von „Corporate Identity“ sprechen. Auch der berühmte „Sarotti-Mohr“ stammt aus dem Atelier Gipkens'.
Sein heiteres Spiel mit dem von Otto Eckmann Signet der Zeitschrift "Die Woche" auf verschiedenen Titelseiten zu Beginn der 1930er Jahre  steht am Ende einer erfolgreichen Karriere in Deutschland, die sich nach seiner Emigration in die USA, wo Gipkens 1968 starb, nicht fortsetzte. 

Werbeanzeige 1922


1931

1931

Sonntag, 10. Januar 2016

Paul Balluriau



Balluriau zählte wie z.B. auch August Roubille, Charles Leandre oder Théophile Steinlen zu den herausragenden französischen Grafikern, die um die vorletzte Jahrhundertwende sozialkritische Zeichnungen für satirische Zeitschriften wie „Le Rire“ oder „L'Assiette au beurre“ schufen. Außerdem trat er wie seine Kollegen als Plakatgestalter, Buchillustrator und Zeichner von Notenheft-Titeln in Erscheinung. Balluriau starb 1917 im Alter von 57 Jahren.  







Samstag, 9. Januar 2016

Josef Fenneker



Der 1895 in Bocholt geborene Josef Fenneker erlangte insbesondere durch seine für das Berliner Kino „Marmorhaus“ geschaffenen herausragenden Filmplakate aus den frühen 1920er Jahren große Bekanntheit. Ihre besondere Wirkung teilt sich auch dem heutigen Betrachter mit, und zweifellos zählt Fenneker zu den bedeutendsten Grafikern seiner Zeit.
Er fertigte mit leichter Hand erotisch angehauchte Zeichnungen für "galante Magazine", zeigte sich in einigen Arbeiten vom Impressionismus beeinflusst - in anderen wiederum vom Expressionismus: Hierbei entwickelte Fenneker einen ganz eigenen künstlerisch anspruchsvollen, expressiv-bizarren Stil, der sich vor allem in seinen Filmplakaten, aber auch in einigen seiner Illustrationen für Zeitschriften aus den 1920er Jahren zeigt. Seit der zweiten Hälfte der Dekade wurde sein Stil allerdings zunehmend gefälliger, weniger ambitioniert. Fenneker, der überdies ein gefragter Bühnenbildner war, starb 1956.  

1920

1921

1931

siehe auch: https://circusplakate.blogspot.com/2022/12/variete-und-revue-achtzehnter-exkurs.html