Samstag, 24. Oktober 2015

Helen Van Doorn Morgan



Die filigranen Art Deco-Illustrationen von Helen van Doorn Morgan unterscheiden sich von allem, was in den 1920er Jahren im Bereich der „sheet-music“ in den Vereinigten Staaten auf den Markt geworfen wurde. Van Doorn Morgans Stil zeigt Entsprechungen zu frühen amerikanischen Comics, ambitionierten Kinderbuchillustrationen, Kostümzeichnungen und letztendlich, wie die anspruchsvolle Gebrauchsgrafik ihrer Zeit so oft, zu japanischen Farbholzschnitten.  








Mittwoch, 21. Oktober 2015

Wolfgang Ortmann



Die deutschen Illustratoren von Notenheften mit populären Kompositionen für den Hausgebrauch orientierten sich in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts weitaus stärker als die meisten ihrer Kollegen in Frankreich, Großbritannien oder den vereinigten Staaten an aktuellen künstlerischen Moden und viele ihre Arbeiten treten durch ihre Expressivität deutlich hervor.
Ein herausragendes Beispiel ist der unverständlicherweise oftmals mit dem dem Künstler „Theo Ortmann“ verwechselte Gebrauchsgrafiker Wolfgang Ortmann (1885-1967). Ortmann gestaltete u.a. Plakate im Stil des deutschen „Sachplakats“, wobei ihn Plakataufträge "nicht besonders interessierten" (Eric Godal). OrtmannsVorliebe galt der Illustration von Notenheft-Titeln. Einige seiner unverwechselbaren, bisweilen an expressionistische Filmplakate Josef Fennekers erinnernde Arbeiten aus den 1920er Jahren zählen zum Besten in diesem Sujet und spiegeln in besonderer Weise den Zeitgeist und die Atmosphäre dieser Zeit wider. Dunkle, schattenhafte Bildpartien kontrastieren vielfach mit einer grellen Farbigkeit, wobei die künstlerische Qualität der Titelblätter Ortmanns ihrer vornehmlichen Funktion, Kaufanreize zu wecken, nicht entgegensteht.
Ortmann blieb aber nicht allein seinem Stil verhaftet. Wie viele seiner Kollegen war er sehr vielseitig, so sind einige seiner Arbeiten beispielswise im strengen, reduzierten Art-Deco ausgeführt.