Dienstag, 1. August 2023

Joe Loe

 
Bucheinband 1919

Reklamemarke
Der mit dem auffälligen Kürzel „Joe Loe“ signierende Gebrauchsgrafiker Josef Löwenstein (1887-1964), der in Berlin ein Werbeatelier betrieb und in den frühen 1930er Jahren in die USA emigrieren musste, gestaltete neben Buchtiteln und ansprechenden Plakaten auf der Höhe der Zeit vor allem vielgestaltige, oftmals humorvolle Werbeanzeigen, die in vielen Zeitschriften erschienen. Besonders erfolgreich waren seine Anzeigen für Salamander-Schuhe sowie seine weitverbreitete einprägsame Reklame für Haartrockner der Marke „Fön“.


Programmheft 1930

Anzeige in einer Ausgabe der "Jugend" von 1913

Anzeige in einer Ausgabe der Zeitschrift "Licht und Schatten" des Jahres 1914

Mittwoch, 12. April 2023

Paolo Garretto


Fantasio, 1.3.1929
 
Der 1903 geborene Italiener Paolo Garretto ist bis heute vor allem für seine originellen Plakate und zahlreichen Zeitschriftencover bekannt, darunter seine herausragenden Arbeiten für die amerikanischen Magazine „Fortune“ und „Vanity Fair“. Sein unverkennbar origineller Stil prägte aber auch kleinere Arbeiten wie seine Illustrationen in „Der Querschnitt“.
Paolo Garretto, der in Mailand und Rom Kunst studiert hatte, plante nach ersten künstlerischen Betätigungen für den Film eigentlich in diesem Medium Fuß zu fassen, war aber als Karikaturist, Illustrator und Plakatkünstler ungleich erfolgreicher und in vielen Ländern Europas und bald auch in den U.S.A. überaus gefragt. 
Während eines Aufenthaltes in den Staaten trat Italien in den Krieg ein und Garretto wurde zeitweise interniert. Das gleiche Schicksal widerfuhr ihm in Budapest unter ungleich härteren Bedingungen beim Einmarsch der Deutschen in Ungarn.
Nach dem Krieg konnte Garretto seine Karriere als erfolgreicher Illustrator fortsetzen. Er starb 1989 in Monte Carlo.  

Der Querschnitt, Februar 1932

ebenda

Der Querschnitt, Januar 1933

Donnerstag, 19. Januar 2023

Edouard Halouze

 
Cover eines Programms für eine Operettenaufführung des
Theatre Moncey aus dem Jahr 1932

Die Arbeiten des Gebrauchsgrafikers Edouard Halouze (1895-1990) aus den 1920er und 30er Jahren stellen geradezu mustergültiges Art déco dar, wobei noch einmal betont werden soll, dass sich dieser Stilbegriff erst nachträglich in den 1960er Jahren herausbildete.
Obwohl Halouze im Laufe seines langen Lebens unzählige Arbeiten schuf, ist kaum etwas über ihn bekannt. Dabei zählte er sogar zum erlauchten Kreis erstklassiger Illustratoren, die für das elitäre Modemagazin „Gazette du Bon Ton“ arbeiteten.
Illustrationen für Zeitschriften und Bücher bildeten ein wichtiges Betätigungsfeld Halouzes, besonders zahlreich sind zudem Cover von Theatern – vornehmlich Unterhaltungs-Etablissements wie Vaudevilles u.a. Boulevard-Theater, Music-Halls und dergleichen. Für solche Unternehmen gestaltete er auch Plakate und es ist anzunehmen, dass er dort bisweilen ebenfalls als Kostüm- und Bühnenbildner tätig war.   

1927

1926

Mittwoch, 18. Januar 2023

Camara

 
Sarah Bernhardt 

Nachdem der in Lissabon aufgewachsene Maler und Karikaturist Camara (1876-1948) aufgrund seiner politischen Karikaturen wiederholt Probleme mit der Zensur bekommen hatte, zog er zunächst nach Madrid und dann nach Paris. In der französischen Hauptstadt bewegte er sich während seines Aufenthalts zwischen den Jahren 1900 und 1910 in anarchistischen Kreisen und veröffentlichte seine Zeichnungen folgerichtig vor allem in „L'Assiette au Beurre“.
Nach seiner Rückkehr in die portugiesische Heimat arbeitete Camara zunächst noch als Karikaturist, im Laufe der Jahre traten die Malerei und (Buch-)Illustrationen jedoch zunehmend mehr in den Vordergrund seines Schaffens.

Louise-Amande Cassive in obiger Ausgabe

Polaire ebendort

Camaras Stil ist unverkennbar.