Donnerstag, 13. Dezember 2018

Erik Nitsche


1927

Der in der Schweiz geborene Gebrauchsgrafiker Erich Nitsche genoss sowohl in Westeuropa als auch in den Vereinigten Staaten einen herausragenden Ruf vor allem für seine wegweisenden Plakate und buchgestalterischen Arbeiten. Nitsche erarbeitete während der 1940er und 50er Jahre in den USA für internationale Großkonzerne werbegrafische Gesamtkonzepte und gründete in den 1960ern in der Schweiz einen eigenen Verlag, dessen anspruchsvoll gestaltete populärwissenschaftliche Reihen wie „In Wort und Bild“ zu historischen und naturwissenschaftlichen Themen er buchgestalterisch betreute.
Seine Zeitschriftentitel und andere Arbeiten aus den 1920er und 30er Jahren verweisen zum Teil bereits auf seinen später vorherrschenden eigenen Stil, der die Gebrauchsgrafik in der ersten beiden Jahrzehnten nach dem 2. Weltkrieg deutlich beeinflusste. Nitsche starb 1998 neunzigjährig in New York.


April 33

August 33

September 33

Samstag, 3. November 2018

Friedrich Wilhelm Kleukens


Anzeige in einer Zeitschrift des Jahres 1925

Der aus ausgekochten Fischabfällen hergestellte Leim „Syndetikon“ war bis in die 1930er Jahre über Jahrzehnte eines der bekanntesten deutschen Markenprodukte. Der Erfolg gründete sich weniger auf die mangelhaften Produkteigenschaften als vielmehr auf ein ausgeklügeltes, bahnbrechendes Marketing. Unter den erstklassigen Grafikern, die Werbematerial wie Anzeigen, Reklamemarken oder Plakate gestalteten, waren August Hajduk, Fritz Ehmcke sowie Friedrich Wilhelm Kleukens (1878-1956). Letzterer hatte sich nicht nur im Bereich der Werbegrafik einen Namen gemacht, er galt u.a. auch als bedeutender Typograph und vor allem als hervorragender Buchkünstler:



Donnerstag, 25. Oktober 2018

András Szenes Dugo


1929

Der 1895 geborene Ungar András Szenes Dugo war ausgebildeter Architekt, studierte nach dem Krieg aber in München Kunst und arbeitete fortan als Maler und Illustrator für internationale illustrierte Magazine. Vor allem zeichnete er mit leichter Hand Karikaturen für das französische Blatt Le Rire sowie die Münchner Zeitschriften Simplicissimus bzw. Jugend und gestaltete einige originelle Titel im Stil des Art Deco. Nach einem kurzen Intermezzo in Paris emigrierte „Dugo“ 1939 schließlich in die USA, wo er 1957 starb.

1928

1928

München 1925 - Einband

Freitag, 5. Oktober 2018

Jean-Gabriel Domergue


Zeitschriftentitel 1932

Domergues stupsnäsige, schmalgesichtige junge Frauen mit ihren oftmals unwirklich langen Hälsen wurden zu Ikonen der populären Grafik der 1950er Jahre. Zu dieser Zeit konzentrierte sich der 1889 geborene erfolgreiche Künstler auf die Gestaltung stark vom Impressionismus beeinflusster farbenfroher, lichtdurchfluteter Plakate und wandte sich zudem wieder verstärkt der Malerei zu, aber auch Titel von Büchern und Zeitschriften schmückten weiterhin seine eine unnachahmliche Leichtigkeit versprühenden Arbeiten.
Dieser einzigartige Stil des 1889 geborenen Domergue scheint dabei schon in vielen seiner Anzeigen und Titelillustrationen aus den 1920er Jahren durch. Der Cousin Henri Toulouse-Lautrecs starb 1962 in Paris.

Illustration zur Werbung für ein Eau du Cologne 1928

Theaterprogramm aus den 1920er Jahren mit einer  Illustration von 1918

Mittwoch, 12. September 2018

Jessie M. King


1902

Die 1875 geborene vielseitige schottischen Künstlerin Jessie Marion King – King war u.a.. auch als Stoff- und Schmuckdesignerin tätig – wurde in den 1890er Jahren an der berühmten und nicht zuletzt in Gleichstellungsfragen sehr fortschrittlichen School of Art in Glasgow ausgebildet. Ihre filigranen Jugendstil-Illustrationen wie die hiergezeigten Arbeiten aus den ersten Jahren des neuen Jahrhunderts  zeigen oftmals Einflüsse der italienischen Renaissance-Malerei, mit der sich Jessie King intensiv auseinandersetzte. Später entwickelte sie einen sehr persönlichen, ansprechenden Stil, mit dem sie das Art Deco um ganz eigene Facetten bereicherte und der vor allem in ihren Farbillustrationen voll zur Geltung kam. Jessie Marion King starb 1949.

Abbildung aus M.C. Salaman: Modern Book Illustrators. London 1914

1902

Detail des Titelblattes der obigen Mappe.

Freitag, 24. August 2018

Johann Vincenz Cissarz


Werbung in einer Ausgabe der "Jugend" aus dem Jahr 1922

Vincenz Cissarz (1873-1942) gilt als bedeutender Mitentwickler der deutschen Jugendstil-Buchkunst. Seine späteren Arbeiten lassen sich nur schwer bestimmten Stilrichtungen zuordnen, insgesamt pflegte der äußerst erfolgreiche (Gebrauchs-)Grafiker, Maler und Schriftgestalter zumeist einen sehr strengen Stil.

1924

1925

1922

Freitag, 13. Juli 2018

Fritz Löwen



Musiktitel 1925

Wie so viele Gebrauchsgrafiker seiner Zeit war auch der 1893 geborene Fritz Löwen(sohn) hinsichtlich seiner stilistischen Möglichkeiten sehr flexibel, wie insbesondere seine zahlreichen Buchillustrationen dokumentieren.
Löwen gestaltete darüber hinaus Musiktitel, gefällige Werbeanzeigen, Plakate auf der Höhe der Zeit bis hin zu seiner bekanntesten Arbeit, einem expressiven Plakat für den visionären Roman „Jude ans Kreuz“ von 1928, in dem der jüdische Schriftsteller Kurt Münzer Schrecken der Nazizeit voraussah.
Der Werbegrafiker, Buch – und und Zeitschriftenillustrator Löwen gehörte zudem zum illustren Kreis der Illustratoren, die für Blätter des Hauses Ullstein wie „Uhu“, „Die Dame“, „Querschnitt“ oder „Die Koralle“ arbeiteten. Fritz Löwen starb 1970

Musiktitel 1927

Buchillustration in Gogol "Teufel, Hexen und Kosaken", 1925

Buchillustration in Tolstoi "Drei Märchen", 1925

Dienstag, 10. Juli 2018

Josef Seché


Musiktitel o.J.

Der 1880 in Köln geborene Emil Josef Sechehaye war ein in München akademisch ausgebildeter Maler und Grafiker. Als Gebrauchsgrafiker setzte er oftmals sehr eigenwillige Stilmittel ein, trotzdem - oder auch gerade deshalb - weisen ihn seine originellen, heiter-verspielten Plakate als typischen Vertreter der Münchner Plakatschule aus. Seché starb 1948.

Werbung in eigener Sache - Das Plakat 1921, H.1

Reklamemarke

Anzeigenwerbung aus dem Jahr 1927

Donnerstag, 5. Juli 2018

René Ahrlé


1922

In deutschen illustrierten Zeitschriften der 1920er Jahre waren von René Ahrlé (1893-1976) gestaltete Werbeanzeigen allgegenwärtig. Der zu dieser Zeit unverkennbar weiche, virtuose Stil seiner gefälligen Illustrationen, die oftmals in Aquarell-Technik entstanden, eignete sich insbesondere für Kosmetika-Werbung aller Art. Seine besondere Begabung, schöne Frauen(körper) wiederzugeben, zeigten auch seine Illustrationen in „galanten“ Magazinen der 20er.
René Ahrlé war dabei ein Werbegrafiker, der das Repertoire seiner gestalterischen Möglichkeiten ständig erweiterte. Schon früh wandte er sich dem Spritzverfahren zu und er war ein Pionier im Bereich der Werbefotografie.

 Werbeanzeige aus dem Jahr 1922

"Berliner Leben", Jg.21


Mercer, F. and Gaunt,W. (Ed.): Posters and Publicity 1929. London 1929

Freitag, 15. Juni 2018

Edwin Hermann Henel


um 1935

Das große Thema des Malers Edwin Hermann Richard Henel (1883-1953) waren Gebirgslandschaften, die auch zahlreiche seiner gebrauchsgrafischen Arbeiten in Form von Bildpostkarten sowie Touristik-Prospekten und Plakaten prägten. Darüber hinaus gestaltete Henel Reklamemarken und war als Illustrator tätig. Seine phantastischen Illustrationen für die gesuchte, nur wenige Jahre erschienene Zeitschrift „Der Orchideengarten“ zeigen eine ganz andere Seite des Künstlers:

1919

1919

Samstag, 9. Juni 2018

Vladimir Barjansky



Zahlreiche Grafiker wie beispielsweise George Lepape, Georges K. Benda, Robert Pollack, Edouard Halouze, Georges Villa, Pierre Brissaud oder Guy Arnoux entwarfen in den 1920er und 30er Jahren ansprechende Programmcover für Revue- und Boulevardtheater, Vaudeville und Cabarets im Stil der Zeit, dem Art déco.*
Einer von Ihnen war der aus Odessa stammende und in Paris tätige Vladimir Barjansky (1892-1968), der wie so viele seiner Kollegen auch als Kostümentwerfer und Bühnenbildner tätig war.



*siehe auch
https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=4669894859135750380#editor/target=post;postID=7728928172236873521;onPublishedMenu=allposts;onClosedMenu=allposts;postNum=2;src=postname

Samstag, 2. Juni 2018

Otto Nückel


E.T.A. Hoffmann: Meister Floh, Ausgabe 1922

Der Maler Otto Nückel (1888-1955) verdiente seinen Lebensunterhalt vor allem mit Karikaturen für Zeitschriften sowie Buchillustrationen, wobei die ausgeprägt geheimnisvolle und unheimliche Anmutung viele seiner Zeichnungen, Holz- und „Bleistiche“ insbesondere Werke der phantastischen Literatur kongenial ergänzte. Nückel zählte zu den Zeichnern des nach dem ersten Weltkrieg für drei Jahre erschienenen frühen „Fantasy-Magazins“ „Der Orchideengarten“ und brachte mit seinem Bilderroman „Schicksal“ eine der ersten „Graphic Novels“ heraus.

Münchner Jugend 1924

Die Woche 1927

Münchner Jugend 1927

Sonntag, 13. Mai 2018

Otto Römer




In einer Ausgabe von „Velhagen & Klasings Monatsheften“ aus dem Jahr 1922 findet sich ein mit faszinierenden Tier-Illustrationen bebildeter Artikel über den Zeichner Otto Römer. Leider enthält der Artikel nur wenige biografische Angaben über Römer, seinen künstlerischen Werdegang oder gar kunstgeschichtliche Einordnungen. Die Betrachtung der als „Tiergrotesken“ bezeichneten fantastischen Illustrationen legt eine weitgehende Inspiration durch japanische Farbholzschnitte nahe.
Dr. Otto Römer war studierter Zoologe, schrieb sich noch mit 40 Jahren an der Kunstgewerbeschule in Dresden ein, und arbeitete schließlich als Wissenschaftlicher Zeichner am Kaiser-Wilhelm-Institut für Biologie in Berlin-Dahlem.






Dienstag, 10. April 2018

Hermann Abeking




Mit seinen ein wenig an Aubrey Beardsley erinnernden Jugendstil-Illustrationen für „Hugdietrichs Brautfahrt“ von „Rideamus“ (Fritz Oliven) gelang dem 1882 geborenen Hermann Abeking Anfang des 20. Jahrhunderts der Durchbruch als gefragter Buch-Illustrator. Noch erfolgreicher war er als Karikaturist für verschiedene satirische Zeitschriften, wobei sich sein eigenwilliger, „naiv“ und heiter anmutender Stil völlig von der erwähnten frühen Arbeit unterschied.
Von wiederum ganz anderer Art waren seine künstlerischen Arbeiten als Maler und Zeichner. Abeking starb 1939, sein Sohn Thomas (1909-1986) war ebenfalls ein erfolgreicher Gebrauchsgrafiker.

Hugdietrichs Brautfahrt

Buchillustration von 1923 zu "Bulemanns Haus" von Theodor Storm

1926