Donnerstag, 12. Mai 2022

Alfred Kubin


Der Orchideengarten 1919, H.2

Mit dem Österreicher Alfred Kubin (1877-1959) wird wieder einmal einem prominenten Illustrator ein Post mit eher unbekannteren oder auch "untypischen" Arbeiten gewidmet. Statt näherer, sich hier erübrigenden Anmerkungen zu Leben und Werk wird ein kleiner Auszug aus einem Artikel von Rudolf Großmann in einer der letzten Ausgaben des Magazins „Der Querschnitt“ wiedergegeben:
Kubin ist der geborene Tagträumer. (…) Um die Art seines Schaffens zu begreifen, müssen wir jenem merkwürdigen und doch so gewohnten Zustand, den wir im Traum erleben, nachspüren. (…) Dadurch, daß wir nicht mehr auf die Gegenwart konzentriert sind, kommt ungehemmt der Fluß der Erinnerungen nicht nur vom Tag, sondern vom ganzen Leben herauf; diese Erinnerungen decken sich nicht mehr mit den Empfindungen. Das Traum-Ich ist anders als das Wach-Ich. Es kontrolliert nicht mehr nach und bringt die Anstrengung des Identifizierens nicht mehr zustande.
Ganz ähnlich verändern sich die Dinge, mit denen der Tagträumer Kubin sich befaßt, ihr Durchschnittsgesicht. Jenes latente Traum-Ich spielt bei ihm auch im Wachsein eine Rolle und trägt ihn (…) einer lebendigen Realität zu. (…) Seine Vision überfällt ihn.“ (Heft 9, September 1936, S.529)

Die Poesie der Landstraße - Simplicissimus 1.1.1924

"Der Enterbte" - Simplicissimus 1923, Nr.27

Jugend 1928, Nr.22

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