Dienstag, 3. Mai 2022

Paul Neu *

 

 „Schnadahüpferl“-Bierkrug der Firma Wick (um 1910)


Paul Neu (1881-1940) studierte ab 1902 zunächst Architektur in München, entwickelte sich dann aber zu einem vielseitigen Künstler. Er gestaltete unter anderem Bleiglasfenster, Bierkrüge und andere Töpferwaren, Briefmarken, Plakate und Reklamemarken. Hinzu kommen zahlreiche Buchillustrationen und Einbandentwürfe. Viele Arbeiten haben einen volkstümlichen Charakter und belegen auf teils humoristische Weise Neus Verbundenheit mit dem Brauchtum seiner bayrischen Heimat.
Paul Neus vielseitiges Können wird dagegen erst in seinen modernen Entwürfen erkennbar. Dazu zählt beispielsweise ein Plakat zur Elektrizitätsausstellung in München aus dem Jahr 1911.
Nach dem ersten Weltkrieg arbeitete Paul Neu unter anderem als Zeichner für die Zeitschrift „Der Orchideengarten“, die als erste Zeitschrift für phantastische Literatur in nur drei Jahrgängen zwischen 1919 und 1921 herausgebracht wurde. In der Folge lieferte er Illustrationsarbeiten für verschiedene renommierte Münchner Verlage wie Albert Langen und Georg Müller sowie den Piper Verlag. Dabei stellen Neus Umschlagentwürfe für eine 30-bändige Kriminalromanserie des Verlages Georg Müller aus den Jahren 1922-1930 gewiss ein kleines Glanzlicht der Buchillustration der zwanziger Jahre dar.

Illustration für die Zeitschrift „Der Orchideengarten“ (1919)


Umschlaggestaltung Kriminalroman (1922-1930)


Umschlaggestaltung Kriminalroman (1922-1930)


* Gastbeitrag - Text und Abbildungen von Matthias Hageböck, Weimar

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