Donnerstag, 24. März 2022

Herbert Marxen

 
Diese lukrative Titelgestaltung war eine Ausnahme. Marxen zeichnete
 vor allem kleinformatigere Karikaturen für die "Jugend", die Titelbilder
stammten i.d.R. von langjährigen Mitarbeitern oder fremden Künstlern. 

Der Flensburger (Gebrauchs-)Grafiker Herbert Marxen, der vor allem als Zeichner und Holzschneider tätig war, hatte es zeitlebens schwer, seinen Lebensunterhalt mit seiner Kunst zu bestreiten.
Seine größten Erfolge erzielte er um das Jahr 1930 als Karikaturist. Neben einigen Arbeiten für den „Simplicissimus“ zeichnete er vom Oktober 1928 bis zum August 1932 zahlreiche Karikaturen für die „Münchner Jugend“, zu deren festen künstlerischen Mitarbeitern er zeitweilig gehörte. Wie viele der damaligen Karikaturisten schrieb Marxen die Bildunterschriften i.d.R. nicht selbst. Entweder schickte er Zeichnungen von Alltagssituationen ein, die von der Textredaktion mit kurzen Texten, zumeist Dialogen, versehen wurden, oder der Zeichner erhielt detailliert beschriebene Vorgaben zu bestehenden Texten, die er entsprechend umzusetzen hatte.
Der 1938 aus der Reichskammer der bildenden Künste zeitweise ausgeschlossene und mit einem Berufsverbot belegte Herbert Marxen erlag 1954 54jährig einem Schlaganfall, als er im Zusammenhang mit seinen Wiedergutmachungsverhandlungen den Gestapo-Beamten gegenübergestellt werden sollte, die 1938 in seinem Atelier politische Zeichnungen beschlagnahmt hatten.

Jugend 1931, Heft 15

Jugend 1931, Heft 21

Jugend 1931, Heft 11

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