Samstag, 27. August 2016

Hans Baluschek


Bucheinband 1925

Hans Baluschek (1870-1935) war zu Lebzeiten vor allem in Berlin als führendes Mitglied der dortigen Kunstszene ein recht bekannter, aber nicht unumstrittener Maler. Ein Ausspruch Max Beckmanns deutet an, warum ihm der ganz große Durchbruch nicht gelang: „Schade, der Kerl hat famose Einfälle. Es ist zu dumm, dass er gar keinen malerischen Stil hat, er arbeitet wie ein farbiger Photograph.“ Trotzdem – oder gerade deshalb - hat und hatte Baluscheks vermeintlich vordergründiger Naturalismus, mit dem er den Alltag Berliner Unterschichten sozialkritisch widerspiegelte, immer Liebhaber.
Als Gebrauchsgrafiker zeigte Baluschek, der Plakate und Bühnenbilder gestaltete, vor allem aber auch Bücher illustrierte, zudem oftmals eine ganz andere Seite, wenn er Kinderbücher, Märchen und andere phantastische Literatur bebilderte. Nicht von ungefähr gründet sich der Erfolg des Klassikers „Peterchens Mondfahrt“ im gleichen Maße auf den Text von Gerdt von Bassewitz und die phantastischen Illustrationen Hans Baluscheks.

Illustrationen aus "Lachen links": 1925 und 

1927

Bucheinband (o. J.)

Mittwoch, 24. August 2016

Hugo Steiner-Prag


E.T.A. Hoffmann und einige seiner Figuren - Frontispiz 1926

Der 1880 im Prag geborene Hugo Steiner zählte zu den profiliertesten deutschen Buchillustratoren. Er setzte sich sehr genau mit den zu bebildernden Texten auseinander und verstand es in besonderem Maße, deren Inhalte atmosphärisch dicht zu widerzuspiegeln.
Hugo Steiner-Prag, der u.a. an der Münchner Kunstakademie bei Franz von Stuck studiert hatte, war später selbst ein bedeutender Pädagoge, zu seinen Schülern zählte beispielsweise Erich Ohser, der Schöpfer der berühmten „Vater und Sohn“-Bildergeschichten.
Aufgrund seiner jüdischen Wurzeln musste Steiner-Prag seine Professur an der renommierten Leipziger Akademie für Graphische Künste 1933 aufgeben, er emigrierte in seine Heimatstadt und nach dem Einmarsch nach Schweden. Seine letzte Station waren die Vereinigten Staaten, wo er, bis zuletzt als Illustrator und in der Lehre tätig, 1945 starb.

Illustration zu "Der Golem; von Gustav Meyrink (1915)

Illustrationen zu "Gedichte von Nikolaus Lenau" (1912)




Freitag, 19. August 2016

Walter Plantikow


1920

Der 1893 geborene Walter Plantikow arbeite zu Zeiten der Weimarer Republik vor allem für den Berliner Heinrich Borngräber Verlag, der das „Herrenmagazin“ „Reigen“ sowie erotische Romane, aber auch Werke der Weltliteratur herausgab. Darüber hinaus gestaltete Plantikow Ansichtskarten und Musiktitel.
In späteren Jahren illustrierte er u.a. die Titelseiten von Groschenheften, Kinder- und Jugendbüchern, versuchte er sich mit dem Malen von Ölgemälden als Kunstmaler zu etablieren und arbeitete nach dem Krieg als Kunstlehrer. Walter Plantikow starb 1973.


Autoren und Illustratoren erotischer bzw. "galanter" Literatur projizierten in
den ersten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts ihre Phantasien mit
Vorliebe ins Rokoko,

... ins Morgenland (Reigen 1920)

... oder auch in die Welt des" Tingeltangels" (Reigen 1921).

Donnerstag, 4. August 2016

Gino von Finetti


Berlin 1922 - Einband 

Der 1877 in Istrien geborene Italiener Finetti lebte nach seiner Ausbildung an der Münchner Kunstakademie lange Zeit in Berlin und war dort als Kunstmaler und Gebrauchsgraphiker erfolgreich. Bekannt wurde er vor allem durch seine Anzeigenwerbung, Plakate und Sammelmappen mit Graphiken von Akrobaten, Reitern und Sportlern. Finetti arbeitete zudem für verschiedene illustrierte Zeitschriften sowie als Buchillustrator. Über 30 Jahren lebte Finetti in Deutschland, dann zog es ihn zurück in seine italienische Heimat, wo er 1955 starb.


"Der Warenhaus-Teufel" - Lustige Blätter 1905

Jugend 1913