Lyonel Feininger zählte zu den
späterhin berühmten Künstlern, die ihre Laufbahn als
Karikaturisten oder Illustratoren begannen. Der 1871 geborene
Feininger wuchs in Manhattan als Kind angesehener, aus Deutschland
stammender Musiker auf und reiste im Alter von 16 Jahren nach
Deutschland – ursprünglich, um in Leipzig ein Violinstudium
aufzunehmen. Stattdessen nahm er jedoch an der Allgemeinen
Gewerbeschule in Hamburg Zeichen- und Malunterricht, später
studierte er Malerei an der Königlichen Akademie in Berlin. Obwohl
Feiningers Interesse schon früh der zeitgenössischen Malerei galt,
bestritt er seinen Lebensunterhalt zunächst vor allem als
humoristischer Zeichner für deutsche und amerikanische Magazine.
1906 beauftragte die „Chicago Sunday Tribune“ den als „berühmten
deutschen Künstler“ angekündigten Feininger mit der Gestaltung
einer regelmäßig erscheinenden Comic-Serie. Die heute als Klassiker
der frühen Comic-Kunst geltende skurrile Serie „The Kin-der-Kids“
floppte bei der aus anderen Zeitungen plumpen Brachial-Humor
gewohnten Leserschaft ebenso wie die nachfolgenden
phantastisch-surrealen Bildergeschichten „Wee Willie Winkie's
World“.
Nach diesen Misserfolgen wandte sich
Feininger erfolgreich künstlerischen Arbeiten zu, kehrte 1937 in
seine amerikanische Heimat zurück und avancierte schließlich zu
einem bedeutenden bildenden Künstler des 20. Jahrhunderts. Er starb
im Alter von 85 Jahren in New York.
Besonders zahlreich waren Feiningers Illustrationen für die "Lustigen Blätter" - hier zwei Beispiele aus den Jahren 1901 ... |
... und 1900. |
Titelblatt 1913 |
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