„Alfred Keller, Wien“ führte
Anfang des 20. Jahrhunderts die grafische Gestaltung einer Reihe von
Büchern aus, wobei seine geschmackvollen Einbandgestaltungen zumeist
einem strengen, ornamental angelegten Jugendstil entsprachen. Es
scheint nicht ganz ausgeschlossen, dass dieser Alfred Keller, von dem
seit Beginn des ersten Weltkriegs keine buchkünstlerischen Arbeiten
mehr auftauchen, mit dem aus Graz stammenden und zeitweise in Wien
tätigen gleichnamigen Architekten Alfred Keller (1875 - 1945)
identisch ist, der zu Beginn seiner Karriere auch als
Gebrauchsgrafiker und zeitlebens als Maler tätig war.
Donnerstag, 31. Januar 2019
Donnerstag, 17. Januar 2019
Leo Kober
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1908 - fast schon "psychodelisch" |
Der gebürtige Österreicher und
zwischenzeitlich wie so viele Künstler seiner Zeit in Paris lebende
Leo Kober (1876-1931) nutzte zu Beginn des neuen Jahrhunderts als
einer der ersten Grafiker im großen Umfang die neuen Möglichkeiten
der Illustration von Buchtiteln. Titel und Textillustrationen für
Felix Saltens „Das Buch der Könige“ stellen dabei den Höhepunkt
von Kobers buchkünstlerischem Schaffen dar.
Neben diesen Arbeiten gestaltete er für
seine Zeit ebenfalls sehr fortschrittliche Werbeanzeigen und
zeichnete für Zeitschriften wie den Simplicissimus oder die
Fliegenden Blätter.
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Sektfabrikanten waren mit die ersten, die ganzseitige, grafisch oft sehr anspruchsvolle Anzeigen schalten ließen. |
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1905 |
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Fliegende Blätter 1903 |
Bussow Malchow
1925 |
Der 1889 geborene Busso Malchow war ein
virtuoser Künstler im Umgang mit der Schere. Die farbigen, aus
freier Hand erstellten Scherenschnitte des Bohemiens zierten vor dem
zweiten Weltkrieg zumeist Ausgaben von Magazinen der Verlage Ullstein
und Scherl, in der Nachkriegszeit war er für verschiedene
Auftraggeber tätig. Malchow gestaltete Bücher, Titelseiten
verschiedener Zeitschriften und nicht zuletzt durch die
Scherenschnitt-Technik besonders augenfällige, wirkungsvolle
Plakate.
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Zuschreibung |
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Sydney R. Jones: Posters and Publicity. London 1926 |
Montag, 14. Januar 2019
Fritz Koch-Gotha
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Illustrationen wie diese begründeten Koch-Gothas Erfolg - Lustige Blätter 1911 |
Friedrich William Koch (1877-1956), der
sich nach seiner Heimatstadt „Koch-Gotha“ nannte, ist bis heute
insbesondere aufgrund seiner Illustrationen für den
Kinderbuch-Klassiker „Die Häschenschule“ bekannt; doch zu
Lebzeiten war seine Popularität u.a. aufgrund seiner zeichnerischen
Arbeiten für verbreitete Zeitschriften wie „Lustige Blätter“,
Berliner Illustrirte“ oder „Die Woche“ ungleich größer.
Dabei wollte der beliebte humoristische
Zeichner nach seinem Kunststudium zunächst „Schlachtenmaler“
werden und musste von den Redaktionen der „Lustigen Blätter“ und
der „Illustrirten Zeitung“ geradezu überredet werden, sich ganz
den heiteren Seiten des Alltags zuzuwenden.
Aufgrund der Beliebtheit seiner oft
liebenswerten Menschenschilderungen bei weiten Schichten der
Bevölkerung, wird der künstlerische Anspruch seine
karikaturenhaften Zeichnungen – er selbst verstand sich nicht als
Karikaturist – bisweilen zu unrecht herabgewürdigt. Dabei lässt
sich Koch-Gotha mit seinen äußerst vielschichtigen, sensiblen
Charakterstudien durchaus in die Reihe der Großen der so
facettenreichen „tiefdringenden psychologischen Karikatur“
(Regine Timm) einreihen.
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1925 |
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Heute ist Koch-Gotha vor allem für seine Kinderbuch-Illustrationen bekannt. |
Sonntag, 13. Januar 2019
Richard Flockenhaus
Richard Flockenhaus (1876-1943) war ein
freischaffender Künstler und Buchillustrator. Seine originellen und
sehr ansprechenden Kinderbuchtitel heben sich mit ihrer einfachen Formensprache, aber auch durch die reduzierte
Farbwahl von vielen Kinderbuchillustrationen seiner Zeit ab. Die
oftmals nur mit drei Farben gedruckten Titel wirken dabei durchaus
sehr farbenfroh, wobei Fleckenhaus oftmals auf die Kombination von
Rot und Grün in Verbindung mit Schwarz setzte. Solcherart
Beschränkungen beruhten häufig auf Vorgaben der Verlage zur Senkung
der Druckkosten und motivierten viele Illustratoren zu besonders interessanten Umsetzungen.
Freitag, 11. Januar 2019
Georg Alexander Mathéy
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Afrikanische Legenden - Bucheinband 1925 |
Georg Alexander Mathéy wurde 1884 im
damals zu Österreich-Ungarn gehörenden Hermannstadt geboren. Der
studierte Architekt und Künstler war ein sehr vielseitiger und
erfolgreicher (Gebrauchs-)Grafiker bzw. Designer sowie akademischer
Lehrer. Mathéy machte sich als Künstler vor allem mit seinen
Holzschnitten einen Namen, er entwarf u.a. Porzellan und gestaltete
Briefmarken. Besonders bekannt wurde er als Buchkünstler mit
eigenständigen und dabei doch einem breiten Geschmack
entgegenkommenden Arbeiten. Georg Alexander Mathéy starb 1968.
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Hans Bethge: Pfirsischblüten aus China (1925) |
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Rückseite |
Lucian Bernhard
Lucian Bernhard (Emil Kahn, 1883-1972)
zählt zweifelsohne zu den weltweit bedeutendsten Plakatkünstlern.
Der „Erfinder des „Sachplakats“ beeinflusste die Entwicklung
des Werbeplakats maßgeblich und er hatte Einfluss auf zahlreiche
Gerbrauchsgrafiker, die seinen äußerst reduzierten Stil allerdings
in den seltensten Fällen kopierten und oftmals mehr Wert auf
Originalität und auch dekorative Wirkungen ihrer Arbeiten setzten.
Bernhard, der zudem ein hervorragender
Typograph war, gestaltete nicht nur Plakate und Verpackungen, sondern
vor allem zu Beginn seiner Karriere auch Werbeanzeigen, Broschüren
sowie Buch- und Zeitschriftentitel.
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Inserat 1922 |
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Postkarte 1913 |
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1906 |
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