August 1897 |
Dass Hans Christiansen heute als einer der bedeutendsten deutschen Jugendstil-Künstler gilt, liegt nicht zuletzt daran, dass der seinerzeit in Paris tätige Maler, Illustrator und Kunstgewerbler die Aufmerksamkeit des Großherzogs Ernst Ludwig von Hessen erregte und 1899 an dessen späterhin weit berühmte Darmstädter Künstlerkolonie berufen wurde, wo er sich frei von finanziellen Sorgen künstlerisch vervollkommnen konnte.
Der 1866 in Flensburg geborene Kaufmannssohn Christiansen lernte in seiner Heimatstadt zunächst das Handwerk des Dekorationsmalers und arbeitete als solcher in Hamburg. Sein besonderes Talent wurde rasch erkannt und Christiansen unternahm nach seinem Studium an der Münchner Kunstgewerbeschule als Fachschullehrer in Hamburg teils als Stipendiat der Hamburger Gewerbekammer zahlreiche Reisen, die ihn künstlerisch weiterentwickeln sollten.
Christiansen entwickelte einen eigenen reduzierten, durchkomponierten und auf der Wirkung von perfekten Farbkompositionen und schwungvollen Linien basierenden, zumeist vordergründig dekorativen „Jugend-Stil“. Wie so viele Jugendstil-Künstler sah er sich als „Kunst-Handwerker“ dessen Kunst möglichst viele Bereiche durchdringen sollte. Christiansen arbeitete als Maler, er illustrierte Bücher und Zeitschriften, gestaltete Plakate, arbeitete als Architekt und Raumausstatter und entwarf Keramik, Teppiche, Möbel, Mode, Schmuck, Kunstverglasungen und vieles mehr. Christiansen, der nach seiner Abkehr vom Jugendstil vornehmlich als weit weniger beachteter Maler arbeitete, starb 1945.
Titel einer Ausgabe der "Jugend" von 1898 |
... ein weiterer Titel dieses Jahrgangs |
Bucheinband von 1909 |
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