Bucheinband 1928 (In der Gedichtsammlung "Allerdings" widmete Ringelnatz dem populären Zeichner ein Gedicht.) |
Der 1873 geborene Norweger Olaf
Gulbransson zählte zu den angesehensten Illustratoren im Deutschland der
ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er verkehrte in bedeutenden
Künstlerkreisen und trat 1929 sogar die Nachfolge Franz von Stucks
an der Münchner Kunstakademie an. Gulbranssons mit "holbeinisch reinem Strich" (Korfiz Holm) ausgeführten Zeichnungen prägten neben den Arbeiten Thomas
Heines das Erscheinungsbild des Simplicissimus über Jahrzehnte.
Seine höchst aufschlussreichen Erinnerungen an seine Kindheit und Jugend in Norwegen veröffentlichte Gulbranson 1934 in einem wunderbar gestalteten, mit vielen Zeichnungen versehenen Band unter dem Titel "Es war einmal" im Münchner Piper-Verlag.
Der herausragende Künstler Gulbranson
war zeitlebens politisch überaus „wandlungsfähig“. So schuf er vor der Machtübernahme im Simplicissimus Karikaturen, die die NSDAP und ihre Funktionäre zum Gegenstand hatten, während er sich danach den neuen Machthabern
gegenüber völlig opportun verhielt. Seiner Anerkennung auch nach
dem Krieg tat dies keinen Abbruch. Gulbransson starb als geachteter
Künstler 1958 in seinem Domizil am Tegernsee.
ZickZack 1913 |
Werbung für "Faber-Castell" 1911 |
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